Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung spreche ich offen über meine Angststörung, warum ich mein Buch „Angstphase“ geschrieben habe und was der Gewinn meiner Angststörung ist.
Das ist jetzt vielleicht eine sehr zynische Frage: Ist die Angststörung vielleicht auch ein Gewinn?
Gewinn, hmm, also das ist tatsächlich ein bisschen zynisch (lacht). Aber ohne die Angst wäre ich nicht so früh zur Therapie gegangen und hätte mich auch nicht so intensiv mit mir, meiner Gedankenwelt und meinem Umfeld auseinandergesetzt. Der Mensch, der ich heute bin – also empathischer, vielleicht auch reflektierter, manchmal fühle ich mich auch weiser (lacht) – der bin ich schon dank der Angsterkrankung. Ich habe gelernt, dass Karriere und Erfolg nicht das Non-Plus-Ultra sind. Dass ein achtsames und entschleunigtes Leben eben auch gut ist. Ich glaube, das hätte ich ohne Angst vielleicht nicht oder erst sehr spät gelernt.